Wann ist mein Kind am Leistungsstärksten?
15.05.2020 | Jörg Sander
Man kennt es: 05:30 Uhr, wir schlafen noch tief und fest, während der zweijährige Nachwuchs munter wird. Die Zeiten, wann der Mensch schläft oder wach ist, wurde tausende Jahre davon bestimmt, wann es hell oder dunkel war. Nur, wenn es hell war, konnten die Menschen jagen und sammeln oder später dann arbeiten und lernen.
Durch einen Biorhythmus tragen wir auch heute noch ähnliche Verhaltensmuster in uns.
Biorhythmus ist in der Mantik eine unbelegte Hypothese, die besagt, dass die physische und die intellektuelle Leistungsfähigkeit sowie der Gemütszustand des Menschen bestimmten Rhythmen unterworfen sind, die bei allen Menschen gleich sind und mit dem Tag der Geburt beginnen. - Wikipedia
Alle Menschen, unabhängig vom Alter, haben über den Tag verteilt Phasen, in denen sie besonders gut arbeiten oder lernen können. Genauso gibt es die gegenteilige Phase, in denen die Konzentration nicht so gut ist. In unserer “biologischen Nacht” ist die Leistungsfähigkeit besonders schlecht. Im Schlaf werden die Erlebnisse des Tages verarbeitet. Der durchschnittliche Schlafbedarf liegt bei ca. 8 bis 9 Stunden, welcher sich aber im Laufe des Lebens ändert. Während ein Säugling ca. 16 Stunden Schlaf benötigt, reichen bei einem Erwachsenen 7 Stunden.
In jedem Altersabschnitt gibt es verschiedene Zeittypen. Manche sind Frühaufsteher, während andere später leistungsstärker sind, wieder andere sind Mischtypen. Junge Erwachsene neigen in der Regel eher zu späteren Zeiten.
Während die ganz Kleinen bereits in den frühen Morgenstunden hellwach sind, liegt die optimale Lernzeit bei 1. bis 7. Klässler zwischen 08:00 Uhr und 12:00 Uhr. Bei den Jugendlichen ab der 8. Klasse bis hin zur Oberstufe zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr oder am späten Abend. Im Alter von 12 bis 14 Jahren ändert sich der Schlafrhythmus vieler Schüler und somit auch ihre Leistungskurve. Es ist somit keine böswillige Absicht, wenn die jungen Erwachsenen ausschlafen möchten, es liegt in ihrem natürlichen Biorhythmus. Außerdem ist dies ebenfalls gut für die Abwehr von Krankheiten, denn unser Immunsystem arbeitet besonders effektiv in unserer physiologischen Nacht.
Einen guten Schlaf erreicht man u.a. durch:
- kein Computer/Handy ab eine Stunde vor dem zu Bett gehen
- Handy nachts aus und in einen anderen Raum legen
- Raumtemperatur niedrig
- vor dem Schlafen lesen
- natürliche Zeitgeber nutzen: Rollladen auflassen
- im Sommer das Zimmer abends verdunkeln
- Lernen und Hausaufgaben machen, wenn die Jugendlichen leistungsstark sind. Spättypen und Jugendliche sollten abends lernen