4 Days – Flucht aus den Zellen und Alltagsmythen aufgedeckt in Hirschau
28.08.2020 | Anja Strobl
In Kooperation mit der Kommunalen Jugendarbeit (kurz KoJa) Amberg-Sulzbach gestalteten wir ein Ferienprogramm in den Sommerferien. An verschiedenen Standorten im Landkreis wollten wir Kindern die Möglichkeit geben eine aufregende Zeit mit Gleichaltrigen zu erleben. Aufgrund von Corona musste ein Hygienekonzept eingehalten werden, welches wir aber gerne erfüllten, um den Kindern eine tolle Woche bieten zu können. Wir waren vom 24. August 2020 – 27. August 2020 im ehemaligen Hotel “Josefshaus” in Hirschau.
Die Kinder sollten in den vier Tagen in ein Szenario eintauchen, in dem sie als Ausbrecher auf der Flucht sind. Sie sollten sich Gedanken darüber machen, wie man am besten die Wärter überlistet und wie sie Gefängnismauern überqueren konnten. Aber auch, wie man sich so gut wie möglich tarnt und wie man in der Natur überlebt.
Nach einer Begrüßungs- und Kennenlernrunde durfte sich jedes der Kinder einen Verbrechernamen zusammen mit einer lustigen Geschichte, die erzählte, wieso sie im Gefängnis waren, ausdenken. Anschließend wurde von jedem Kind ein sogenanntes Verbrecherfoto gemacht. Dann ging es auch schon los mit einem “Hofgang”, bei welchem wir uns das Gelände anschauten. Aus dem Gedächtnis sollten die Jungen und Mädchen dann einen Plan von dem Gesehenen zeichnen und mögliche Ausbruchszenarien durchspielen bzw. in der Gruppe besprechen. Außerdem sollten sie ein Codewort für einen Ausbruch festlegen, welches unser Betreuer Philipp Schumann erraten sollte, was ihm aber erst am dritten Tag gelang. Attrappen wurden aus Alltagsgegenständen gebaut und Seile aus Planen, Bettlaken und Klopapier hergestellt und deren Stabilität getestet. Doch nicht nur das, mit verschiedenen Methoden wurden auch Schlösser geknackt. Der örtliche Bürgermeister Hermann Falk besuchte uns dabei im Garten des “Josefshaus”.
An den folgenden Tagen erwartete die Kinder eine Schnitzeljagd durch Hirschau, bei welcher eine Gruppe die Fährte legte und die zweite Gruppe diese finden musste. Nach einem Versteckspiel im Wald wurden Biwaks gebaut, mit Pfeil und Bogen geschossen, aber auch Sperre geschnitzt und bei einem Sperrwurf ausprobiert. Ein weiteres Highlight der Kinder war das Klettern im Baum. Am letzten Tag gingen wir zum Moosweiher, um dort ein Boot aus Holz und Planen zu bauen. Da die Kinder Badesachen mitgebracht und wir schönes Wetter hatten, haben wir das Boot auch am Weiher ausprobiert. Es ist nicht untergegangen und die Kinder konnten ein Stück über das Gewässer paddeln. Zum Abschluss einer aufregenden Woche, lernten die Jungen und Mädchen, wie sie ohne Feuerzeug mit verschiedenen Methoden Feuer machen konnten. Um ein großes Lagerfeuer versammelt machten wir zusammen Stockbrot und ließen eine schöne Zeit ausklingen.
In den Ferien durfte aber auch das Entspannen nicht zu kurz kommen, so hatten die Kinder zwischen den verschiedenen Aktionen auch genügend Zeit dafür oder auch für gemeinsames Spielen, Malen und Basteln. Es war eine rundum gelungene Woche und trotz der verschärften Hygienemaßnahmen hatten wir jede Menge Spaß.